Die Serie „Crossroads“ greift die Dynamik urbaner Räume auf und hält flüchtige Augenblicke fest, in denen Bewegung und Stillstand aufeinandertreffen. Von oben fotografierte Straßenszenen werden zu abstrakten Bildern des Rhythmus und der Koexistenz von Chaos und Ordnung. Die Kreuzung wird hier zur Metapher für Entscheidungen und Übergänge im Leben, aber auch für den Spannungsbogen zwischen Beständigkeit und Veränderung.
Dieses Konzept wird durch eine Performance intensiviert und Bilder physisch eingefroren in Eis. Während das Eis schmilzt, beginnen Farbschichten sich zu verändern und aufzulösen. Dieser schichtweise Verfall macht die Vergänglichkeit des Bildes als Medium sichtbar. Die temporäre Manifestation verweist auf die Fragilität von Erinnerungen, auf die Vergänglichkeit analoger wie digitaler Abbilder und auf den historischen Begriff des Unikats.
In der heutigen schnellen Welt des digitalen Konsums stehen diese eingefrorenen und dann aufgelösten Bilder als Gegenpol: Sie thematisieren die kurze Lebensdauer des Bildes, die Flüchtigkeit von Momenten und die Verantwortung des Menschen im Umgang mit Transformation – sei es in der Stadt, in der Natur oder im Bild selbst. Gleichzeitig spiegelt das Schmelzen des Eises einen globalen Kontext wider: den Klimawandel als Ausdruck einer ebenso unausweichlichen wie greifbaren Veränderung.